Die Flügelwegbrücke wurde 1929-1930 als Stahlkonstruktion zwischen Cotta und Kaditz errichtet und am 1. Oktober 1930 vom Dresdner Oberbürgermeister Dr.-Ing. Blüher als "Kaditzer Brücke" eingeweiht.
Die Elbbrücke wurde unter Mitwirkung von Reichsbahnrat Heinrich Koch (Entwurf und Bauleitung), Kurt Beyer und Paul Wolf unter Oberaufsicht von Stadtbaurat Dr.-Ing. Leske als wegweisendes Beispiel
modernen Brückenbaus geschaffen. Sie war die siebente Dresdner Brücke und liegt auf den Fluren von Übigau und Friedrichstadt. Mit ihrer 115 m weit gespannten Stromöffnung und einer Gesamtbaulänge von 308 Metern galt sie seinerzeit als längste genietete Blechträgerbrücke Europas. Sie ruht nur auf dem Neustädter Uferpfeiler fest, auf der Altstädter Seite ist sie auf Rollenlager verschiebbar. Der 285 Meter lange stählerne Unterbau verlängert sich um 43 Millimeter, wenn sich die Temperatur um 10°C erhöht. Die Brücke ist 17 Meter breit und mit 14,7 Metern Höhe über Null-Wasser sehr hoch. Es war bereits beim Brückenbau berücksichtigt, eine zukünftige Schnellbahn (siehe Artikel von 1929) im Brückenkörper unterbringen zu können! Die feierliche Eröffnung des Bauwerks erfolgte wie geplant am 1. Oktober 1930.
Auf Beschluss des damaligen Rates der Stadt Dresden wurde die Brücke 1984 aus Anlass des 90. Geburtstages des KPD-Redakteurs Rudolf Renner (1894-1940) in "Rudolf-Renner-Brücke" umbenannt. Im Volksmund blieb es aber die Flügelwegbrücke.
Die gebräuchliche Bezeichnung Flügelwegbrücke ist streng genommen nur für den Bahndurchlass an de
Im Juni 2000 bescheinigten Gutachter der Flügelwegbrücke, ihre Tragfähigkeit sei nur noch bis zum Jahr 2002 gegeben. Da die Brücke ein Teil der Westumfahrung war, erhielt diese Maßnahme höchste Priorität und sollte unter Zurückstellung anderer Maßnahmen noch im Jahr 2001 begonnen werden. Eine Modernisierung auf Basis der alten Stahlkonstruktion schlossen die Gutachter aus. Das 70 Jahre alte Stahltragwerk ist am Ende seiner Nutzungsdauer. Der absturzbedrohte Brückenfußweg wurde bereits 1998 mit Pollern gegen Befahren durch Kraftfahrzeuge gesichert.
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Präsentation der Fa. Donges zum Brückenbau
Daten zur alten Brücke von 1930 als Übersicht (aus Schulchronik Übigau):
Lichte Weite über der Elbe | 115m | |
Nutzbreite: | Fahrbahn Fußgang |
17m 11m |
4 Spannungen (von Altstadt aus) | 40, 65, 115, 65m | |
Die Mitte ist überhöht | ||
Durchbiegung: | Last der Blechbalken Fahrbahnlast Verkehrslast |
20cm 16cm 10cm |
Querrahmen | aller 5m | |
Die Brücke ruht auf Übigauer Ufer fest, auf dem anderen auf Rollenlager. Gleitplatten auf beiden Seiten |
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Größte Ausdehnung durch Wärme | 18 cm | |
Gründung der Pfeiler unter dem Geländer in dem Pläner | 8m | |
Drucklast auf Übigauer Pfeiler | 1400t | |
Kosten | Unterbauten und Brückenköpfe Stahlüberbau Fahrbahndecke Rampen und Anschlussstraßen |
600 000 RM 1 650 000 RM 170 000 RM 360 000 RM |
Bauzeiten: | Baubeginn: Fertigstellung der Unterbauten u. Brückenköpfe: Fertigstellung des Stahlüberbaues: Betriebseröffnung: |
3.5.1929 21.11.1929 15.5.1930 1.10.1930 |